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Interdisziplinäre Vorträgsreihe der Universität Leipzig | alle 2 Wochen am Dienstag, ab dem 12.4.22, 17-19 Uhr am Augustusplatz 10 Hörsaal

Im Rahmen der Sommersemester-Vortragsreihe „Postkoloniale Erinnerungsarbeit & Transnationaler Feminismus“ findet am Dienstag, 12.04.22 (17:15-18:45) die erste Veranstaltung statt:

Steffi Richter/ Dorothea Mladenova:

Umkämpfte Geschichte, geteilte Vergangenheit. „Trostfrauen“ und sexuelle Gewalt in Ostasien

Der Vortrag findet in Hörsaal 4 (Universität Leipzig, Augustusplatz 10) statt. Bitte beachten Sie, dass auch ein Livestream organisiert werden konnte. Diejenigen, die einen oder mehrer Vorträge aus der Reihe online verfolgen möchten, bitte ich, sich über das folgende Formular dafür zu registrieren:

https://tinyurl.com/4tvs688k

Der Link zum Stream wird stets kurz vor der jeweiligen Veranstaltung an die E-Mail-Adresse verschickt, die im Formular angegeben wurde.

Zum Inhalt:

Seit Anfang der 1990er Jahre gehen sie mit ihren Erinnerungen an die Öffentlichkeit: Hochbetagte Frauen, die während des Zweiten Weltkrieges in von der damaligen imperialistischen Armee Japans kolonial und militärisch besetzten Gebieten in Ost- und Südostasien zu sexuellen Diensten gezwungen worden waren, und die euphemistisch als „Trostfrauen“ bezeichnet wurden und werden. Ihre Wortmeldungen haben nicht nur erneute Auseinandersetzungen um die koloniale Vergangenheit in Ostasien selbst befeuert. Sie wurden auch zu einem mutigen und wichtigen Zeugnis in internationalen Debatten um Krieg und sexuelle Gewalt. So trugen sie wesentlich dazu bei, dass diese Gewalt in verschiedenen UN-Resolutionen völkerrechtliche Relevanz erfuhr. 

Interdisziplinär organisiert, gibt diese Vortragsreihe aus transnationaler und feministischer Perspektive Einblicke in ein Problemfeld, das sich leider als hochaktuell erweist.

Weitere Termine:

26.4. Ilse Lenz:
Erinnerungsarbeit gegen sexuelle Gewalt im Krieg und transnationale feministische Netzwerke (Japan, Korea, Deutschland)

10.5. Anna Artwinska:
"Der Krieg hat (k)ein weibliches Gesicht?" Gewalt an Frauen und die postsowjetische Erinnerungskultur

24.5. Regina Mühlhäuser:
"Es gibt kein gesellschaftliches Einverständnis, dass es sich um ein Verbrechen handelt." Ähnlichkeiten und Unterschiede im Umgang mit sexueller Gewalt im Zweiten Weltkrieg in Europa und Asien

07.6. Martin Clemens Winter:
"Zwischen Ausbeutung und Selbstbehauptung: Zwangsarbeiterinnen in Leipzig während des Zweiten Weltkriegs“

22.6. (Bitte beachten Sie die Änderung auf Mittwoch) Elisa Hoven/Viktoria Piekarska:
"Trostfrauen" – Sexualisierte Gewalt im Krieg und die Möglichkeiten einer juristischen Aufarbeitung

5.7. Stephanie Schiedermair/Adrian Schildheuer und Völkerrecht-Studierende: Die "Trostfrauen" aus völkerrechtlicher Perspektive

Interdisziplinäre Vortragsreihe organisiert vom Ostasiatischen Institut - Japanologie unter Beteiligung des Instituts für Theaterwissenschaften und der Hochschulgruppe "Macht und Diskriminierung im Theater und der Theaterwissenschaft" (MaDiThea), des Instituts für Slawistik, des Historischen Seminars, sowie der Professur für Europarecht, Völkerrecht und Öffentliches Recht und der Professur für Deutsches und Ausländisches Strafrecht, Strafprozessrecht, Wirtschafts- und Medienstrafrecht.

Mit freundlicher Unterstützung von der Juniorprofessur für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache mit dem Schwerpunkt Kulturstudien.

Alle Studierenden, Hochschulangehörigen sowie die interessierte Öffentlichkeit sind herzlich eingeladen.